Oscar-Kolumne: Schweinische Weihnacht! (19. 12. 2003)

Ich weiß nicht, ob Sie es wissen: Die Katze im Haus erspart den Psychiater.

Ein Beispiel: Eigentlich mochte ich Katzen. Weil sie schnurren. Und egoistisch sind. Sie lassen sich nur streicheln, wollen sie gestreichelt werden. Ich weiß, wovon ich schreibe: Ich leb‘ mit drei Frauen und ebenso vielen Katzen unter einem Dach.

Dass zum Katzentrio zwei kastrierte Kater gehören und einer der beiden stockschwul ist, sei am Rande erwähnt. Denn eigentlich mag ich nun keine Stubentiger mehr. Wegen deren Haaren. An meinen Anziehsachen. Es ist eine Schweinearbeit, Klamotten katzenhaarfrei zu bekommen.

Die „Stubenschwuchtel“ nun – wie mein Eheweib unseren homosexuell veranlagten Kater zu nennen pflegt – wie sein Lover Rudi tragen als gemeine deutsche Dorfkatzen Kurzfell. Haaren kaum.

Solange sie die einzigen massiv Behaarten bei Aschenbrenners waren, war die Welt in Ordnung.

Alle Irritationen des Lebens fingen auch hier durch das Hinzukommen eines weiblichen Elements an – die Katzendame Kira nämlich.

Bekannten zugelaufen, drohte ihr eine Tierheim-Karriere. Sie ward jedoch in unsere menschlich-tierisch schräge WG aufgenommen. Zumindest wegen ihrer Schönheit. Ganz viel American Tabby, ein wenig „Wissen wir nicht, was es sein könnte …“ dazu. Weiches, langes Deckhaar, schwarz und grau gestromt, mit weißem Unterfell. Wunderschön!

Einziger Makel der Katzendame – sie haart. Immerzu. Allerorten.

„Sie oder ich“ – diese Alternative würde nur einen Verlierer kennen. Auch den Gedanken, Fellschwein Kira mit militärischem 3-mm-Schnitt auszurüsten, verwarf ich angesichts eines drohenden Weiberaufstandes.

Ich muss mich also aktiv mit meinen Phobien befassen. Das tue ich: Deshalb erweitern wir Weihnachten den Familienkreis. Ich kann mir dann aufs Schwein gehen. Aufs Meerschwein.

Gleich zwei davon (die ebenfalls haaren sollen!) werden angeschafft. Der jüngeren Tochter zur Freude. Des geschlechtsspezifischen Ausgleichs halber werden es zwei Männchen. Die sind miteinander geselliger. Wie man weiß.

Übrigens: „Dieter“ und „Bohlen“ werden sie heißen, die kleinen Schweine.

Freud lässt grüßen …

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