Das Wort zum MUTwoch (15): Beispiel Ballspiel

Nur schwer vorstellbar: Ich habe manchmal Ladehemmung. Verbale. Kommt derzeit öfter vor. Untrügliches Zeichen dafür, die Wortdrechselei mal wieder zu schließen.

Das muss aber vorerst noch warten. Kunden und Katzen, Ehren- und Eheamt stellen besondere logistische Anforderungen. Spontan-Verkrümeln geht daher nur stundenweise.

Das allerdings erlaube ich mir öfter. Packe meine Sporttasche und gehe den Body builden. Kokett wie ich bin, wies ich an dieser Stelle schon mehrfach darauf hin.

Mit Folgen: Seither stelle ich gelegentlich fest, dass die eine oder der andere ziemlich unverhohlen prüfenden Blicks erkundet, ob’s Wahrheit oder Dichtung ist, was der Aschenbrenner schreibt.

So ein Mauerstraßen-Trip lässt nicht nur Folgen früherer Sünden schwinden. Er entschlackt auch die Denkfabrik, ist man auf dem Stepper gesteppt oder ganz außer Rand und Band eine Stunde auf dem Laufband gerannt.

Eine geniale Gelegenheit übrigens, die Gedanken Gassi gehen zu lassen! Zum Beispiel, um zu grübeln, warum immer mehr Mädels fußballverrückt sind.

Ist es Begeisterung?
Einsicht?
Weibliche List?
Oder erleben wir gerade einen evolutionären Sprung?

Begeisterung kann ich mir – bis auf wenige Ausnahmen – nicht vorstellen. Diese Ausnahme-Frauen guckten jedenfalls schon Fußball, da war selbst Jogi noch ein Löwchen …

Einsicht schon eher: Die meisten Lebensabschnitts-, Bett- oder sonstigen Weggefährten kriegen sie ja eh nicht von der Glotze weg. Warum dann nicht gute Miene zum fußflinken Spiel machen? Zwar sind lange nicht alle Ballburschen optisch von Beckhams Kaliber. Aber athletisch sind sie schon. Und das ist, was Frauen gern schauen.

Und deshalb kommt schließlich bei der einen oder anderen Herzensdame auch weibliche List ins Spiel. Vorausgesetzt natürlich, dass partnerschaftlich nicht schon die Nachspielzeit abgelaufen ist und deshalb beziehungstechnisch das Elfmeterschießen ansteht.

Fußballguckende Männer haben merkwürdige Wahrnehmungsstörungen. Die kann sich schlaue Frau zunutze machen: Siegt die Favoritenelf, erreicht der Endorphin-Spiegel beim daumendrückenden „zwölften Mann“ mindestens das Maß der Aktiven auf dem Rasen. Gute Gelegenheit, das eine oder andere von der Wunschliste anzubringen. Gönnerhaft gewähren dann Mannsleut’, was der Frauen Begehr ist.

Ja; und was den evolutionären Sprung betrifft, bleibt nüchtern festzustellen. Die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft war in den letzten Jahren deutlich erfolgreicher.

Angeblich steht ja hinter jedem Triumphe feiernden Mann eine kluge Frau. Und wie steht es anders herum? „Gala“, BILD & Co. räumen viel Platz den Frauen an der Seite unserer nationalen Ballbeherrscher ein.

Wo aber bleibt die Homestory über die Kerle von Simone Laudehr (Foto: yahoo/Eurosport), Lena Lotzen, Luisa Wensing, Anja Mittag, Nadine Angerer, Svenja Huth, Fatmire Bajramaj, Célia Okoyino da Mbabi und Martina Müller?

Mittwochs gibt es “Das Wort zum MUTwoch” im thueringen-reporter!

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