Doppel-D ist besser als 3D

BILD diskriminiert!

Sie meinen, das wäre nicht neu? Nun ja, manchmal sind sie dort ein wenig sexistisch, auch mal nationalistisch. Stimmt schon.

Jetzt aber kommt noch eine Prise Beindertenfeindlichkeit dazu: Das gedruckte Blatt wie auch die Online-Ausgabe erschienen jüngst dreidimensional. Ohne eine entsprechende Brille sah man nur verschwommen, was nicht von Nachteil war.

Aber ich rufe dennoch zum Widerstand auf. Piraten-Partei war gestern! Ich gründe die Partei der Einäugigen. Nicht, weil die unter den Blinden König sein dürften. Sondern, weil Parteien zu gründen in Deutschland die am häufigsten vorkommende Art von Protest ist. Zudem die demokratischste, um Minderheitsinteressen zu vertreten.

Und ich stehe für eine Minderheit. Die, die ohne räumliches Sehen ist.

Ich habe schon mindestens zwei potenzielle Mitglieder: mein Eheweib und meine kleine Tochter. Alle haben das gleiche Problem. Operative Eingriffe haben zwar uns Strabisten (= Schieler) auf Linie gebracht. Das war’s dann aber auch. Reine Kosmetik. Kein Mehrsehwert.

Seit kurzem werden wir aber noch mehr ausgegrenzt als früher. „Schielgachgook, die schielende Schlange“ geheißen zu werden, wie einst in der Schule, war schon fies.

Jetzt aber vermiest man uns noch das Kino-Vergnügen. „Avatar“, „Alice im Wunderland“ oder „Drachenzähmen leicht gemacht“ sind für uns tabu. Diesmal haben die anderen die Brille auf – und deshalb sogar das Vergnügen. Wir aber sehen … nix. Nur buntes Geflirre. Jetzt wird zudem nicht nur die olle Flimmerkiste 3 D-tauglich, sondern auch BILD.

Einziger Trost: Doppel D erkenne ich auch ohne räumliches Sehen …

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