Elektronische Fußfessel

Weiß gar nicht, warum das Teil solch öffentliche Aufruhr erzeugt: Im Grunde trägt jeder Bundesbürger schon eines …

Meine ist mein Ersatz-Gedächtnis. Deshalb gratuliere ich artig und meist taggenau zu Geburtstagen, weiß, wann der Müll raus zu stellen ist, kenne den Redaktionsschluss „meiner“ Kundenzeitschriften, die Arzttermine für das kätzische Trio etc. Logisch, dass sie auch die rund 2.000 Telefonnummern, E-Mail- und Wohnadressen von Familie, Freunden, Bekannten und Kunden parat hält. Fotos macht sie – die sind aber nicht so gut; trotz Zeiss-Objektiv. Fast 24 Stunden Musik ist auch gespeichert. Und ihr Wecker sorgt an den seltenen Tagen, da ich nicht gegen 4 Uhr oder eher wach werde, dafür, dass ich – so wie heute – spätestens 7.15 Uhr am PC hocke.

Das man mit meiner elektronische Fußfessel auch telefonieren und simsen kann, ist logisch. Das aber macht sie erst zur „Fußfessel“ – ständig online, hinterlasse ich eine Datenspur. Ein Bewegungsprofil. Wie jeder, der ein Mobiltelefon nutzt.

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