Das Wort zum MUTwoch: Wolllust lässt die Blicke geiler glüh’n…

Montag war’s. Und 13.07 Uhr. Da übermannte es mich. Urplötzlich tönte dieses Lied in meinem Kopf, didadudelt seither als Endlos-Schleife: „Gullys werden leer gemacht vom Geröll der Winterschlacht. Und genüsslich säuft die Stadt sich an frischer Farbe satt. Tauben schlagen blaue Schneisen in den Himmel von Berlin. Und der warme Blick der Wolllust lässt die Blicke geiler glüh’n …“ Solch Text – vom legendären Wortdrechsler Werner Karma ersonnen – erzeugt bei mir immer wieder Kopfkino vom Feinsten. Diese Strophe aus dem „Berliner Frühling“ röhrte Sillys […]


Das Wort zum MUTwoch (58): Sakrileg

Ich kam mir beschissen vor. Ich wollte rumpelstilzen. Für den Fall, mich beobachtet jemand, der mich kennt. Ich wollte im Erdboden versinken. Vor Scham. Weil ich Bücher entsorgte. Wegschmiss. Nicht eines, zwei oder drei. Nein, ich warf sie zu Dutzenden, kilo- und bananenkistenweise Papiertonnen ins hämisch breit grinsende Maul. Verschiedenen. Um der Gefahr des Enttarnt-Werdens, der Blamage, des Skandals zu entgehen: „Die einen ließen Bücher verbrennen. Und jetzt schmeißt selbst der Aschenbrenner welche weg …“ Die abendländische Kultur geht nicht […]