Das Wort zum MUTwoch (84): Frage der Perspektive

Einer meiner Lieblingssongs von Grönemeyer ist „Kinder an die Macht“. Nichts als die reine Wahrheit nuschelte Herbert, als er diese Verse aufs Papier bannte. Die Welt mit Kinderaugen sehen. Mir scheint, das sollten wir Großlinge uns tatsächlich regelmäßig verordnen. Perspektivwechsel tun gut. Ich erlebte es dieser Tage. Kehrte nach Bernsdorf zurück; an jenen Ort, an dem ich 45 Jahre zuvor eine Riesen-Zuckertüte schleppte und fast vor Stolz geplatzt wäre: „Hurra, ich bin ein Schulkind …“ Unsere klassenbesten Fürsorgerinnen Marion und […]


Das Wort zum MUTwoch (58): Sakrileg

Ich kam mir beschissen vor. Ich wollte rumpelstilzen. Für den Fall, mich beobachtet jemand, der mich kennt. Ich wollte im Erdboden versinken. Vor Scham. Weil ich Bücher entsorgte. Wegschmiss. Nicht eines, zwei oder drei. Nein, ich warf sie zu Dutzenden, kilo- und bananenkistenweise Papiertonnen ins hämisch breit grinsende Maul. Verschiedenen. Um der Gefahr des Enttarnt-Werdens, der Blamage, des Skandals zu entgehen: „Die einen ließen Bücher verbrennen. Und jetzt schmeißt selbst der Aschenbrenner welche weg …“ Die abendländische Kultur geht nicht […]