Das Wort zum MUTwoch: Kinder-Sachen

Bin heute zu nachtschlafender Zeit aufgebrochen. Noch bevor mein Zeitungszusteller mit seinem elendig klappernden Hacken-Porsche Mönchelsstraßen-Bewohner mit leichtem Schlaf wie mich terrorisieren konnte. Ohne Zeitung zum Frühstück war es allerdings deshalb auch keines. Nun ja; mache ich eben nachher irgendwann irgendwo und irgendwie auf dem Weg nach Südfrankreich, nach Aix-en-Provence, einen Boxenstopp. Das wird allerdings kein Urlaubstrip, sondern eine Heimsuchung, Aber Mademoiselle Anne A. freut sich dennoch: Sicher auch wegen der Thüringer Bratwürste und der Kiste Apoldaer „Dominator“. Beides ging […]


Das Wort zum MUTwoch: Oster-Grass

Im Hause Aschenbrenner hat man mehr als eine Mattscheibe, daher keinen Kampf um die Fernbedienung. So musste ich Ostersonntag nicht den „Tatort“ besichtigen, sondern ließ mir brutalstmögliche Aufklärung durch Georg Schramm verpassen – bei politischem Kabarett der guten alten Schule auf ZDFkultur. Eine seiner bitterbösen Wahrheiten: „Der Bundeswehreinsatz in Afghanistan dauert schon länger als der letzte Krieg, den wir Deutschen verloren.“ Die Lacher darauf fielen spärlich aus. Das lag nicht daran, dass wir keinen Humor jenseits der fünften Jahreszeit hätten. […]


Das Wort zum MUTwoch: O(h)rgasmus

„Der Lauscher an der Wand …“ sprach meine Mama, während ich ordentlich eins hinter die Löffel bekam. Mit angeborener, ausufernder Neugier übte ich nämlich schon früh den großen Lauschangriff. Noch nicht aus journalistischem, sondern aus rein pragmatischem Grunde: Wer wie ich schlecht sehen kann, muss eben besser hören. Und deshalb manchmal auch fühlen, weil meist dabei ertappt. Handfeste Argumente sollten mich davon abbringen, ständig die Ohren zu spitzen. Mit mäßigem Erfolg, wie sich erwies. Dennoch formte meiner Mutter Hand – […]


Das Wort zum MUTwoch: Morgengrauen

50 Jahre hat meine biologische Uhr auf dem Buckel. Genug Zeit, sich ordentlich einzulaufen. Ich ticke demnach recht konstant. Bin keine Lerche, sondern Eule. Vermeide es, früh aufstehen zu müssen. Und liebe die Nacht. Wer von mir vor zehn Uhr intellektuelle Höchstleistungen erwartet, dem verweigere ich mich. Ohne vorherige Koffein-Infusion geht sowieso gar nichts. Ein ahnungsloser Erstlingstester meines Türkentrunk-Konzentrates verschluckte sich einst, um mir dann purpurroten Gesichts die berühmte weiche Stelle an der Schläfe zu zeigen: „Du hast doch nicht […]


Das Wort zum MUTwoch: Gestatten, Gustav!

Ich habe gestern Gustav kennengelernt. 126 Stunden nach seinem ersten Brüller gewährte er mir und meinem Weibe eine Audienz. Korrekterweise war’s Romy, die Mama, die uns einlud: Sie hatte Gustav Karl-Heinz Peter am 15. März um 5.59 Uhr geboren, knapp 3.500 g schwer und 56 cm groß. Was für ein Prachtkerl! Babygucken ist so unglaublich! Weil es kein größeres Wunder als so ein kleines Menschlein gibt! Zwischen den Müttern entspann sich natürlich sofort die unvermeidliche Debatte, welch vorzügliches mütterliches Erbgut […]