Sextremistisches

Das ist doch nicht möglich! Das ist doch einfach unglaublich!
Sharon Stone feiert heute ihren 52. Geburtstag…

Glückwunsch! Darf man aktuellen Bildern (wie diesem vom Januar aus L.A.) vertrauen darf, ist sie augenscheinlich scheckheftgepflegt.

Sie hat ja nie ein Hehl daraus gemacht, dass sie Ärzte nicht nur aufsucht, wenn sie sich schwach auf der Brust fühlt.

Keine Frage: Wer vor 18 Jahren schon „Basic instinct“ gucken durfte und meinte, in der legendären „Ich schlag mal meine Beine über“-Szene an den Schweißperlen auf Michael Douglas’ Stirne den Beweis erkannt zu haben, dass auch er zwischen Sharon Stones endlos langen, nackten Beinen in die unendliche Weite weiblichen Seins habe blicken dürfen – auch der käme heutzutage nicht mehr ins Frischfleisch-Regal.
Aber im Unterschied zu vielen Frauen tragen die meisten Männer ihr vom Leben – oder der Fettlebe – gegerbtes Fell wie eine stolze Trophäe durch die Kante. Zudem kommt das höchstens mit Wasser und Duschgel in Kontakt. Mehr geht nicht. Mehr braucht man(n) nicht.
So scheint’s. Und das bestätigen auch diverse Statistiken: Demnach investierten 2008 deutsche Frauen in Kosmetik etwa 1,5 Milliarden Euro. Und das, obwohl laut „Beauty Guide Kosmetik“ von BauerMedia aus dem gleichen Jahr nur jede dritte Frau dekorative Kosmetik nutzt.

Und wenn Wässerchen, Tinkturen und Salben nicht mehr helfen – selbst Gurkenscheiben oder tief gefrorene Alufolie das Schlupflid nicht beseitigt -, dann liebäugeln immer mehr mit dem Skalpell. 40 % der von FORSA 2009 deshalb befragten deutschen Frauen (oder Frauen in Deutschland? – die Quelle war da nicht korrekt…) würde es tun, wenn’s Geld dafür da wäre. Immerhin auch einer von zehn Männern zeigte sich den Schnippel-, Absaug- und Tackerkünstlern gegenüber aufgeschlossen. (Wie hoch ist doch gleich noch einmal die Quote Homosexueller unter deutschen Männern?)

Egal.

Das Ganze lenkt jetzt vom Thema ab.

Eigentlich wollte ich auf das Kuriosum zu sprechen kommen, dass der „Sixpack-Waschbrett“-Bauch Brad Pitt mit seinen 46 in Hollywood kaum noch Rollen bekommt, während sich Meryl Streep (noch bis 22. Juni 60 Jahre jung) vor Angeboten nicht retten kann.

Ich hoffe deshalb jetzt auf Kim Basinger. Auf „9 ½ Wochen – Reloaded“. Oder „25 years after“. Schließlich haben seit 1986 Kühlschränke für mich durchaus erotisches Potenzial. Erdbeeren sowieso. Und selbst Milch konnte ich fortan einen gewissen Reiz abgewinnen. Zudem gab es von Stund’ an auch jedes Mal, wenn ich “You can leave your hat on” von Joe Cocker höre, Kopfkino der prickelndsten Art.

Aber ach, kein Mensch redet mehr darüber! Und ob unsereins immer noch den Atem anhielte, würden Mickey Rourke und Kim Basinger wirklich „9 ½ Wochen – 25 Jahre später“ drehen, bleibt fraglich.

Weniger, weil die Schöne aus Athens, Georgia (USA), am 8. Dezember 58 wurde. Vielmehr, weil solche Szenen, die einst manchem skandalös schienen, heute nicht einmal US-amerikanische Moralapostel zum (G-)Eifern brächten. Dazu gibt es allzu viele Nackedeis auf Titelseiten, Fernsehkanälen und Internet-Seiten. Sex sells – blanke Haut bringt Einschaltquote, Auflage und damit Umsatz.

Dabei wirkt doch nicht ganz ausgezogen viel anziehender! Bestes Beispiel dafür ist der Bikini. Im Juli feiern die vier, zuweilen auch nur noch drei teuersten Stoffdreiecke der Welt übrigens ihren 64. Geburtstag.

Und wer hat’s erfunden?

…nicht die Schweizer!

Eigentlich kamen die Franzosen Jacques Heim und Bart Louis 1946 fast zeitgleich mit derartigen Kreationen heraus.

Berühmt und reich wurde aber ein anderer Landsmann von ihnen: am 5. Juli 1946 schickte der Maschinenbau-Ingenieur Louis Récard Micheline Bernardini über den Laufsteg im Pariser Schwimmbad Molitor; angetan mit solch einem Zweiteiler. Der war so sehr aufs Wesentliche reduziert, dass sich alle Pariser Mannequins weigerten, damit auf den Catwalk zu gehen. Récard heuerte daraufhin die Nachtclubtänzerin Micheline Bernardini an…

Makaber, aber wahr: seinen Namen hat der Bikini vom gleichnamigen pazifischen Atoll. Vier Tage nach dem ersten Atomtest der Amis dort fand nämlich die Präsentation des „Fast-Nichts“ statt.

Was noch eine Geschichte nach sich zieht. Sie dreht sich um Ursula Andress, die im ersten „James Bond“-Film namens „James Bond jagt Dr. No“ mitspielte. „Honey Rider“, wie Andress’ sinnfreier Filmname 1962 lautete, begegnet Held Sean Connery erstmals, als sie aus den karibischen Fluten auftaucht, bekleidet mit einem creme-farbenen Bikini, das Tauchermesser an der linken Hüfte. Ihrer ansichtig geworden, macht der einzig wahre „007“, ganz Gentleman, ihr ein Kompliment: „Was für ein bezauberndes Fast-Nichts, was Sie da beinahe anhaben…“

Die Andress brillierte damals mit einer athletischen, körperbetonten Darstellung und hat in den 1960er Jahren stilbildend für selbstbewusste, schöne Frauenrollen gewirkt. Weil sie allerdings oft in knappen Kostümen spielte, bekam sie von nörgeligen männlichen (!) Filmkritikern den etwas uncharmanten Namen „Ursula Undressed“ verpasst.

Dank ihr aber war der Siegeszug des Bikinis weltweit nicht mehr aufzuhalten. Und so haben die Eidgenossen zwar nicht das provokativste Kleidungsstück der Welt erfunden, aber eine der ihren machte ihn zum Kult. Ursula Andress wurde nämlich im schweizerischen Ostermundigen geboren.

Am 19. März wird die Diva übrigens 74!

Aber – Was zum Geier! – wollte ich eigentlich schreiben?!

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