Print: Abwärtstrend hält an

Mit Zeitungen haben deutsche Verlage voriges Jahr rund 640 Mio. Euro weniger Umsatz gemacht als 2008 (- 7 %). Ursache – vor allem die anhaltend schweren Einbrüche des Anzeigenmarktes. Das musste auch der  Verlegerverband BDZV auf seiner Jahrespressekonferenz am gestrigen Dienstag einräumen.

Der Gesamtumsatz aller deutschen Zeitungen stürzte demnach auf das Niveau von 1993 ab und liege bei 8,46 Mrd Euro. Ein Minus von 15,9 % verzeichnen die Erlöse aus Werbungen. Sie betragen aktuell 3,9 Mrd. Euro – nur noch haarscharf mehr, als Online-Werbung erzielt.

Der BDZV konnte aber auch für 2010 keine Entwarnung geben.

Abgefedert werde der Abwärtstrend durch Mehreinnahmen des Vertriebs. Den weiterhin sinkenden Auflagen begegneten die Verlage mit Preissteigerungen (so kosten z. B. meine beiden Lokalblättchen „Thüringer Allgemeine“ und „Thüringische Landeszeitung“ jetzt 21,80 Euro statt bisher 20,60 Euro, also 5,8 % mehr).

Dieses Drehen an der Copypreis-Spirale spülte 2,3 % mehr Einnahmen in die Kasse (4,47 Mrd. Euro).

Eher am Rande vermerkt wurde, dass dadurch 2009 erstmals bundesweit die Vertriebserlöse höher als die Einnahmen aus Werbung waren. Abo-Gelder machen 53 % des Gesamtumsatzes aus.

Und die Anzeigenumfänge der Zeitungen schrumpfen laut BDZV von Januar bis Mai 2010 um weitere 8,3 Prozent.

Quellen: turi2.de, horizont.net, dwdl.de, kress.de, evangelisch.de, bdzv.de (Pressemitteilung)

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