Wort zum MUTwoch (20): Ohne Pauken und Trompeten

Gefühlt ist es sehr wahrscheinlich, dass ein „Matthias“ aus Gotha ein Musikus ist. Einer davon heißt „Schauf“. Und der hat einen Zwilling, wenn auch keinen echten, im biologischen Sinne. Aber wo Schauf ist, ist auch sein alter Ego nicht weit – Jens Bremeier. Seit Jahr und Tag ist das so.

Liefen sich vor 10 Jahren übern Weg und leben seither in einer offensichtlich glücklichen musikalischen Teilzeit-Zweierbeziehung: Die ist so innig, dass es den einen nicht ohne den anderen gibt. Deshalb heißt ihre tönende Symbiose auch „nimm²“.

Wenn sie nicht gerade Saiten zupfen oder anderen Gerätschaften rhythmisch und geräuschvoll das Fell gerben, verdienen sie sich ihr Geld als Musiklehrer. Bislang im Auftrag und zu Diensten eines Brötchengebers.

Ab 1. September machen sie das nun auf eigene Rechnung. Ihre Musikschule „TonArt“ findet sich dann in der Dorotheenstraße 18.

Jugendlicher Übermut ist das keinesfalls. Die Jungs – Baujahr 1981 bzw. 1977 – sind schon länger volljährig. Und lang genug gingen sie mit dem Gedanken, selbst den Ton angeben zu wollen, auch schon schwanger.

Nun gibt es aber in und um Gotha etliche Einrichtungen, die Jung und Alt den Musizier-Virus vermitteln wollen. Matthias und Jens verkünden dennoch im Brustton der Überzeugung – unisono und in schönster Harmonie: „So, wie wir das machen, hat es noch keiner getan …“

Doch weder geheimnisvolle Kräutlein sollen zum Einsatz kommen, noch lassen sie ihre Schüler Notenblätter unters Kopfkissen legen, bevor sie schlafen gehen oder hypnotisieren sie: „Bei uns gibt es keine klassische Ausbildung. Hier geht es nicht stur nach Lehrplan, bei dem ein Kapitel nach dem anderen abgearbeitet wird. Hauptantrieb ist der pure Spaß, die Lust am Musizieren.“

Klar gehe das auch nicht ohne Grundkenntnisse in Notenlehre etc. Die Motivation und der Antrieb zum Üben solle aber aus der Begeisterung wachsen. „Wer zu uns kommt und sagt: ,Ich würde gern diesen Song spielen können …’ – dem bringen wir genau das bei“, meint Jens. Solche kleinen Erfolge beflügelten, dabei zu bleiben, nicht nachzulassen. Und Matthias ergänzt: „Üblicherweise muss sich der Schüler auf seinen Lehrer einstellen. Wir machen es anders herum.“

Es gebe eben „hörende Wesen“ und jene, die sich alles theoretisch erarbeiten – auch die Beherrschung eines Instruments: „Das Beste ist natürlich, wenn beides zusammenkommt.“

Absolut entscheiden ist für beide, dass man den jeweiligen Zugangskanal findet: „Bei dem einen geht das über die Rhythmik, beim anderen ist’s die Musiktheorie, beim Dritten sind es die Noten …“

Bei TonArt kann man also ab 1. September bei Jens Gitarre, Klavier und Keyboard lernen. Matthias gibt Unterricht für Gitarre, Keyboard, Gesang und Schlagzeug. Beide bieten zudem musikalische Früherziehung an.

Mehr hier: http://www.tonart-gotha.de

Mittwochs gibt es seit 29. Februar 2012 “Das Wort zum MUTwoch” im thueringen-reporter.

Außerdem erscheint seit Dezember 2002 im “Oscar am Freitag” in der Lokalausgabe Gotha am jeweils letzten Freitag im Monat meine gedruckte Kolumne – “Der Aschenbrenner hat das Wort”; die hier auch anschließend veröffentlicht wird.

Comment!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert