Aschenbrenner Media
Aschenbrenners Biomüll beeinflusst die Gemütslage der Nation. Es scheint ein Sonderfall jenes Phänomens, das nach dem amerikanischen Wetterfrosch Edward N. Lorenz „Schmetterlingseffekt“ heißt.
1972 referierte jener Meteorologe vor der Jahrestagung der „American Association for the Advancement of Science“ über „Vorhersagbarkeit“ und stellte die scheinbar widersinnige Frage: „Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen?“
Kann er, kann er!
In der Tat ist es Alltagserfahrung eines jeden von uns: Komplexe, nichtlineare dynamische Systeme reagieren empfindlich auf die kleinste Abweichungen ihrer Ausgangsbedingungen.
Das nennt man dann den „Butterfly-Effekt“. Der trifft auch auf Beziehungen zu. Das sind fürwahr „komplexe, nichtlineare dynamische Systeme“! Um das festzustellen, muss man(n und frau) nicht einmal verheiratet oder gar bis ins verflixte siebte Jahr gekommen sein.
Ganz klar: Der Liebeswahn täuscht zu Beginn unsere Sinne. Trübt die Wahrnehmung. Die rosarote Sehhilfe frisch Verliebter ist legendär.
Zunächst trollt sich deshalb ein symbiotischer Zwei-in-einem-Körper übers Trottoir. Seine kaum auseinander zu haltenden Bestandteile himmeln sich turteltaubentrunken, händchenhaltend und dauerknutschend mit verklärtem, immer irgendwie eher blöd wirkendem Blick an.
Mit der Zeit und unglücklicherweise schwindet diese Wahrnehmungsstörung, werden einem die Augen geöffnet: Dann zählen nur noch innere Werte. Frau geizt mit ihren Reizen. Nicht zuletzt, weil ihr Kerl mit Feinripp-Strip droht, aus den Fugen gerät.
Man sieht: Die Ausgangsbedingungen nur minimal geändert und „Schatzi“ mutiert zum Hausdrachen, der holde Herzensbrecher zum vor sich hin stoffwechselnden Couchling …
Der aktuell immer seltener in die Röhre guckt, obwohl er fernsieht. Flachbildbeschirmt ist doch so eine Fußball-EM gleich noch mal so schön, oder? Eine Schwalbe in HaDeh kommt viel dramatischer. Nur so konnte auch die UEFA-nonkonforme Werbung auf der Unterhose des Dänen-Stürmers Nicklas Bendtner zum Aufreger werden.
Und schon sind wir wieder beim Ausgangspunkt: Denn tatsächlich kann Aschenbrenners Biomüll die Gemütslage der Nation beeinflussen. Zumindest während Fußballmeisterschaften.
Es gibt eine kuriose Kausalität zwischen Biomülleimerentleeren und der Torausbeute der deutschen Fußball-Götter. Sonntag Abend war kollektives Gucken auch bei uns Mönchelshöflingen angesagt. Mein Interesse am Fußballern hat Grenzen wie die Kapazität unseres Bioeimers. Einer Fruchtfliegen-Invasion vorbeugend, kippte ich daher seinen Inhalt in die Tonne. Und zeitgleich kickte Lars Bender die Dänen aus dem Turnier.
Was für’n Déjà-vu!?! Fußball-WM 2010 in Südafrika. Freitag, der 13 war’s. Und während die Mönchelshöflinge … Nun ja; jedenfalls war ich während der 68. und der 70. Minute des Spiels der Deutschen gegen Australien am grünen Rollcontainer. Thomas Müllers und Cacaus Tore sah ich nicht.
19. Juni 2008: Im Mönchelshof wird die Viertelfinals-Partie der Ballack-Buben geguckt. Man ahnt, was ich in der 61. Minute tat, als unser Kapitän Schweinis Freistoß kopfballernd vollendete? Richtig!
Schlussfolgerung: Ich plane jetzt generalstabsmäßig die Produktion von Biomüll. Jogi Löw ist schon eingeweiht. Deshalb prophezeihte er auch, dass Mesut Özil am Freitag gegen die Griechen „explodiert“ …
Mittwochs gibt es “Das Wort zum MUTwoch” im thueringen-reporter!
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