Das Wort zum MUTwoch (18): Über Erste und von wahren Siegern

Boah, die Spanier haben die Azzurris mit 4:0 nass gemacht. Welche Schande. Vor allem für uns Deutsche! Wir haben also gegen noch größere Bettnässer verloren, als befürchtet. Wären die Blauen Europameister geworden, hätten wir als Trost gehabt, nur dem Champion unterlegen gewesen zu sein. So aber!?! Eine solch „lahm“e Truppe von Rasenkaspern, Flaschen und Schwein(be)steigern! Und erst ihr Trainer! Kann nicht einmal richtig deutsch, aber Balljungs verarschen …

Stop! Gemach! Und nicht gleich den dünnhäutigen Herausgeber dieser Homepage hänseln. Der kann nämlich nichts für verbalen Flatulenzen da oben. Aber er musste meine Schmähschreibe schlucken resp. online stehen lassen. Aus Gründen der Meinungsfreiheit. Die er im Übrigen hoch hält.

Doch wenn Sie eben dachten: „Mensch, der Aschenbrenner muss krank sein oder unter Drogen. Den Armen hat’s hinweggerafft …“, dann sind Sie aufgeklärt, entspannt, menschenfreundlich. Also angehörig einer Minderheit.

Nach dem EM-Aus von Löws Leidensgruppe und dem nun wirklich blamablen Auftritt unserer Bezwinger hörte und las ich unentwegt sogar weitaus Ärgeres, das Zeugnis von Befindlichkeits- und Persönlichkeitsstörungen gab. Nicht Erster zu sein, macht einen demnach gemeinhin zum völligen Versager.

Wie Buzz Aldrin (r.).
Sie wissen nicht viel mit dem Namen anzufangen?
Buzz Aldrin war auf dem Mond.

20 Minuten nach seinem Kommandanten Neil Armstrong.
Den kennt man.

Das ist der wahre „Mann im Mond“. Schon seine ersten lunaren Worte – übermittelt am 20. Juli, nachdem er die Fähre gelandet hatte – sind legendär: „Houston, Tranquility Base here. The Eagle has landed.“

Sechs Stunden später kletterte er die Leiter der Mondfähre runter. Morgens um 3.56 Uhr und 20 Sekunden mitteleuropäischer Zeit an jenem denkwürdigen 21. Juli vor 43 Jahren setzte er seinen Fuß auf den Erdtrabanten. Begleitet vom wohl berühmtesten Versprecher der Weltgeschichte: Armstrong wollte eigentlich „That’s one small step for a man, one giant step for mankind“ sagen (dt. „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein riesiger Schritt für die Menschheit“). Sichtlich mitgenommen von Anstrengungen und vom historischen Hochgefühl überwältigt, verhaspelte er sich und so bekam der Satz eine ungewollte Bedeutung: “That’s one small step for man … one … giant leap for mankind.“ – „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen … ein … riesiger Sprung für die Menschheit.“

Erst 1986, so besagen es verschiedene Quellen, räumte Armstrong (l.) während eines Interviews mit Joshua Stoff und Charles R. Pellegrino für deren Buch “Chariots for Apollo“ seinen Versprecher ein.

Buzz Aldrin indes litt nach seinem Ausscheiden aus der NASA an schweren Depressionen, die er mit Medikamenten und Alkohol zu betäuben suchte. Es dauerte viele Jahre, bis er davon loskam.

Ob es daran lag, der „zweite Mann im Mond“ gewesen zu sein, muss Spekulation bleiben. Aldrin hat sich nie öffentlich dazu geäußert.

Aber er erlebt im Grunde immer wieder zwei gewaltige Triumphe: Das am häufigsten veröffentlichte Bild (l.)über die erste Mondlandung zeigt nämlich ihn, weil es von Neil Armstrong kein brauchbares gibt. Und das gleiche gilt zudem für den legendären Fußabdruck im Mondstaub.

Einen Schritt zu spät. Und trotzdem den nachhaltigeren Eindruck hinterlassen.
Es gehört demnach gar nicht so viel Mut dazu, erster Zweiter zu sein!

Fotos (4): Wikipedia

Mittwochs gibt es “Das Wort zum MUTwoch” im thueringen-reporter!


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