Hirn an!

Forscher aus den USA und Irland von der Rutgers Universität in Newark haben belegen können, dass in uns Menschen ein Grundbedürfnis nach Gerechtigkeit verankert sei.

Sozialwissenschaftler behaupten das seit langem. Sie meinen auch, dass schon bei Zweijährigen „ein Urbedürfnis nach Gerechtigkeit“ vorhanden wäre, wie es der Schweizer Psychoanalytiker Léon Wurmser nennt.

Bei Testpersonen wurde mittels Magnetresonanztomografie nachgewiesen, dass bestimmte Gehirnregionen aktiver werden, wenn jemand einen Vorteil erlangte, aber erst recht, wenn etwas zu seinem Nachteil geschah, berichtet „Spiegel Online“.

Mich irritiert diese wissenschaftliche Erkenntnis.

Denn dies bedeutet, dass es an beiden Enden der Reichtumsskala Menschen gibt, denen es offensichtlich an Hirn fehlt: KfW-Banker kassierten, ohne mit der Wimper zu zucken, Millionenabfindungen, obwohl sie noch nach der Lehman-Pleite mal eben 30 Mille in die USA überwiesen. Beim Mitnehmen waren sie aber nicht die einzigen…

Das stellt sie auf eine Stufe mit Arno Dübel. Der Hamburger spielt gerade das „enfant terrible“ des Sozialstaates. 54 Jahre alt, seit 30 Jahren „erfolgreich arbeitslos“ wie ein Kollege vom „Berliner Tagesspiegel“ schrieb, motzt er rum, macht Leute an, die arbeiten und aalt sich im Scheinwerferlicht der TV-Studios.

Eigentlich ist auch er ein Opfer: das quotengeiler TV-Heinis.

Aber er gibt sich, sichtlich amüsiert, dafür her, einer meist eher dumpfen „Volksgemeinschafts“-Schelte als Zielscheibe zu dienen, die alle Harz IV-Leute über einen Leisten schlagen.

Ich mag keine Moralapostel: weder öffentlich-, noch privat-rechtlich bezahlte.

Aber ich bin sehr dafür, das Journalisten sich ihres Berufsethos’ erinnern und danach handeln. Also recherchieren, analysieren, kommentieren und Orientierung geben in einer globalen Informations-Sintflut.

Weil nämlich manchmal Westerwellen auch braunen Dreck hochspülen können…

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