„Ehrenkleid“

Falls tatsächlich nichts zufällig passiert, dann würde ich zu gern wissen, warum ich ausgerechnet heute über das blöde Wort „Ehrenkleid“ stolperte.

Aber:

1. Heute ist 1. März. Das war bis 1989 hierzulande „Tag der Nationalen Volksarmee“.

2. Gestern Abend suchte ich etwas, das ich aber nicht fand. Dafür aber mein Volontärs-Tagebuch (Ja, ja; so etwas schrieb man damals! Und jeder Eintrag wurde durch den Kollegen Mentoren quittiert, kommentiert). Blätterte darin und amüsierte mich wie Bolle. Herrlich, wie naiv, wie revolutionär, wie weltverbesserisch ich mit 20 war!

3. Diese Reminiszenzen an den rührend romantisch-revolutionären Rainer wollte ich gern teilen. Deshalb griff ich also in die Tastatur, um nach wenigen Zeilen über das eben Geschriebene zum „Ehrenkleid der NVA“ zu stolpern.

4. „Ehrenkleid? War’s ja eigentlich nie, klar. Nicht mal bei mir. Aber, woher zum Geier, kommt der Begriff?“, schoss mir – typisch für den journalistischen Mister Hyde in mir – durchs Grauzellengebüsch.

5.  RECHERCHE!

Das Ergebnis amüsierte gleichermaßen, wie es ernüchterte: Nicht nur, dass die mausgraue NVA-Uniform mit Ausnahme der Kragenspiegel jener der Wehrmacht glich, geistert dieser „Ehrenkleid“-Euphemismus seit Jahrhunderten durch die deutsche Sprache.

Und sicherlich nicht nur durch sie…

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