Die Magie der großen Zahlen

Ein passabler, vielleicht sogar ein recht guter Journalist – der möge ich wohl sein. Aber eher ein beschissener Unternehmer. So urteilte vor einigen Jahren meine Steuerberaterin nach Durchsicht meiner Unterlagen, die ich für die Jahressteuererklärung ihr überreicht hatte.

Ich nahm ihre Kritik zu Herzen. Auch deshalb, weil ein Plus auf der Haben-Seite allein zwar nicht glücklich macht. Aber ein beruhigendes Gefühl erzeugt. Deshalb kontrollierte und optimierte ich meine Ausgaben. Nahm nicht mehr jeden Auftrag gleich an, sondern rechnete erst, ob ich nicht möglicherweise mit dem Schinken nach der Salami werfen würde.

Und siehe da: Es dauerte zwar zwei, drei Jahre. Aber jetzt komme ich ganz gut zurecht. So umschreibt man wohl euphemistisch den Umstand, wenn man zufrieden ist.

Nun gut.

Ein wenig mehr als 22 Milliarden beträgt der Anteil Deutschlands an den Krediten, mit denen den Hellenen aus der Staatsfinanz-Klemme geholfen werden soll. Für 123 Milliarden haftet Deutschland an jenem 750 Milliarden-Paket, das die EU im Handumdrehen auflegte, um den leck geschlagenen Euro-Kahn vorm Absaufen zu bewahren. Thüringens Neuverschuldung 2010 wird 880 Millionen Euro betragen …

Die unvorstellbare Summe von 1.7 Billionen – also 1,7 Millionen Millionen Euro – Schulden haben Bund, Ländern und Gemeinden angehäuft. Laut Schuldenuhr des Steuerzahlerbundes macht das im Moment 20.905 Euro für mich – wie für jeden Bürger dieses Bundsrepublik.

Davon sind 882 Euro meiner Heimatstadt Gotha zuzurechnen, 269 Euro beträgt der Anteil des Landkreises Gotha und 6.724 Euro hat mir der Freistaat aufgebrummt. Bleiben demnach stolze 13.030 Euro „reine“ Bundes-Schulden.

Hm.

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