Das tapfere Schneiderlein …

85 Jahre – und kein bisschen leise. Das ist Wolf Schneider. Ich verehre den alten Herren, weil er der deutschen Sprache immer wieder eine Lanze bricht.

Jetzt haben ihn die UniSPIEGEL Redakteure Rafaela von Bredow und Jan Friedmann interviewt. Wer wissen will, warum Schneider künftigen Journalisten abrät, Germanistik, Soziologie, Psychologie oder Kommunikationswissenschaften zu studieren, der lese das Interview!

Auf diplomatischem Parkett würde Schneider keinen Ruhm erlangen, dafür schwingt er zu gern die Keule. Beispiel gefällig? Blogger genießen bei ihm wenig Ansehen:

„Sie schreiben aus einem narzisstischen Antrieb heraus, sind fasziniert davon, dass sie sich einfach nur einstöpseln müssen, ihrem Mitteilungsdrang ungebremst nachgeben dürfen und damit auf einem Weltmarkt vertreten sind, den man früher mit einem Brief nie hätte erreichen können. Leider endet das meist in unendlicher Geschwätzigkeit.“

Bei Twitter sieht Schneider den Vorzug, dass „die Beschränkung auf 140 Zeichen die Menge des Geschwätzes“ mindere.

Schneiders Verallgemeinerungen polarisieren, sind sicher nicht immer fair. Dennoch hat er auch heute noch gute Vorschläge für alle, die schreiben:

„Erstens: Denk nach, bevor du zu schreiben beginnst. Zweitens: Sei nicht beeindruckt, dass du einen Satz geschrieben hast. Jetzt beginnt erst die Arbeit. Wer schnell zufrieden ist, reiht sich ein in die Schar all jener, die niemals gelesen werden.“

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