1.000 Lebenszeichen: Ende Wut, alles Wut

Ich finde, es ist die schlechteste Wahl aller Zeiten: „Wutbürger“ – so entschied es die Gesellschaft für Deutsche Sprache – ist „Wort des Jahres 2010“. Dem „Spiegel“-Journalisten Dirk Kurbjuweit kommt die Ehre zu, dies Wort erfunden zu haben.

Ich kannte es bis eben nicht. So dürfte es wohl nicht wenigen von uns schreibtischlernden Wortdrechslern und Sprach-Fetischisten ergangen sein; ganz zu schweigen von den meisten der des Lesens kundigen Mitmenschen in diesem Land.

Das besagt wenig.

Aber besser wird „Wutbürger“ deshalb auch nicht. Es mutet an wie die Chimäre aus Anti-„Gutmensch“ und „Weltbürger“. Stuttgart 21 und der Sarrazin-Debatte widmete Kurbjuweit ein Essay und seine Aufmerksamkeit; nachzulesen in Heft 41 des Hamburger Nachrichtenmagazins.

Wut ist eine sehr heftige Emotion, häufig eine impulsive und aggressive Reaktion. Wut ist heftiger als Ärger und schwerer zu beherrschen als der Zorn. Wer wütet, zerstört blindlings. Wer häufig in Wut gerät, gilt als Wüterich.

Ende Wut, alles Wut.

Comment!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert