Das Wort zum MUTwoch (104): Lehr- respektive Leerstunde

Ein Samstag – schon ein paar Tage her. Ich streifte durch Gotha. Zum einen der frischen Luft und gesundheitsfördernden Bewegung wegen. Zum anderen, um dies und jenes zu fotografieren und dabei dies und jenes mit meinem Klingeldingsbums auszuprobieren. Dieses Teil mit dem angefressenen Äpfelchen auf der Rückseite hatte ich dank diverser kleiner Programme aufgerüstet. Die machten aus der Verlegenheits-Knipse eine ernsthafte Alternative zur Spiegelreflexkamera. Und nicht nur wegen des unschlagbaren Gewichtsvorteils … Irgendwann erreichte ich auch die Bohnstedtstraße. Wie die […]


Das Wort zum MUTwoch (103): Hühners Gott

’n Stein mit’m Loch. Was ist das schon?!? Das ultimative Mitbringsel von der Ostsee. Ein Hühnergott. Und: Kein Hühnergott, kein perfekter Urlaub. Das muss denken, wer die Heerscharen der Lochsteinsucher an den Küsten sieht. Das muss vor allem denken, der wie ich ein Sehschwacher und daher von gewisser Blindheit geschlagen ist. Ich suchte an der Ostsee Gestade in Lobbe und Baabe, Sellin und Binz, unterm Königsstuhl und bei Lohme, am Kap Arkona oder in Dranske nach jenem perfekt perforierten Prachtstück. […]


Das Wort zum MUTwoch (102): Valentins Vampire

Nur noch 48 Stunden. Dann ist es wieder so weit. Dann dreht die halbe Welt durch. Valentinstag! Wer sich nicht daran beteiligt, ist eine ungeliebte arme Sau; hoffnungslos unromantisch oder ein eigenbrötlerischer, eitler Geck. Sagen manche. Suggerieren Marketing-Kings. Vor allem jene, die den Herzchen-Hype auf die Spitze treiben und selbst spezielles Toilettenpapier auf den Markt werfen. Das wiederum ist schon wieder originell: Zumindest aus Blickwinkel jener, denen der Zirkus um den „Tag der Verliebten“ echt am Popo vorbei geht. Schon […]


Das Wort zum MUTwoch (101): Deutliches Dötsch-Deutsch

St. Florian ist ein charmanter Freund. Das nach ihm benannte Lebensprinzip dürfte ein jeder von uns schon einmal kopiert haben: Heiliger Sankt Florian / Verschon‘ mein Haus / Zünd‘ and’re an! Irdisches Elend möge uns also erspart bleiben – selbst wenn es dafür unseren Nächsten trifft. Eine verzeihliche Einstellung, wie ich finde. Eine menschliche Schwäche eben. Sie sollte nur nicht zur Gewohnheit werden. Alles andere als die Schuld bei anderen zu suchen – das ist Andreas Dötschs Art. Eine beachtens-, […]


„Oscar“-Kolumne: Frucht der Erkenntnis

Lesen bildet. Das kann ich nicht oft genug wiederholen: Wer jüngst das Interview mit Josef Saller las, der bekam so eine Extra-Portion Erkenntnisse vermittelt. Josef Saller jedenfalls kann nicht lesen. Denn der Weimarer Investor hat eine erschreckende Ahnungslosigkeit präsentiert. Der Mann, der Gotha mit einer Mini-Mall beglücken will, versteigt sich deshalb in steile Thesen und Verschwörungstheorien. Er spricht von einer „verschwindend geringen Minderheit“, die seinen Plänen entgegenstünde. Nennt Kritiker „Schreier“, die „auf Krawall machen“ und deshalb eine „medienwirksame Opposition“ seien. […]