Das Wort zum MUTwoch (74): Vom Aussterben bedroht

Nein, es ist kein Bäckerei-Museum – das Haus am Holzmarkt 6 in Arnstadt. Bei Fischers gibt es jeden Tag duftendes Brot, knackige Brötchen und leckeren Kuchen. Alles handgemacht. Und das bedeutet hier tatsächlich „Hand-Werk“. Seit 300 Jahren. Es ist eine Zeitreise, stapft Andreas Fischer in seine Backstube. Sein Ofen, den er jeden (Arbeits-)Tag um 0.30 Uhr mit Holz anheizt, braucht nicht nur eine Schippe Kohlen, um auf Temperatur zu kommen. Das gute Stück stammt aus dem Jahr 1913. Sein Urgroßvater […]


Oskar-Kolumne: VerDAMMt gut

Kerstin Damm hatte dieser Tage Geburtstag. Einen runden. Mehr zu verraten, verbietet mir die Höflichkeit. Es hieße Geschmeide auf Gothas Buttermarkt zu tragen, würde ich über die Gold- und Platinschmiedin reden. Nur so viel: Sie macht verDAMMt schicken Schmuck. Der rettete schon 1990 Aschenbrenners Weihnachts-Frieden: Ich hatte gerade für die „Thüringer Allgemeine“ in Gotha angefangen und fast alle Geschenke. Aber eben nur fast alle.  Ein wirklich außergewöhnliches Collier – ein Dammsches Unikat, Heiligabend erstanden – bewahrte mich vor großer Not. […]


Das Wort zum MUTwoch (73): Zähne zeigen (II)

„Lächeln ist die schönste Art, sich die Zähne zu zeigen.“ Nein, ich mache gerade ganz gewiss nicht Werbung für die Gilde der Gebiss-Sanierer. Obwohl meine Lieblings-Schwägerin eine solche Kau-Werkzeugmacherin ist! Ich halte lieber Abstand zu dieser gänzlich anderen Art von Mundwerkern, als ich einer bin. Weil ich keinen Schmerz ertrage. Aber ich kann heute wirklich nicht anders. Deshalb zitiere ich diesen Spruch „Lächeln ist die schönste Art, sich die Zähne zu zeigen“ aus meinem allerersten „MUTwoch“, dem vom 29. Februar […]


Das Wort zum MUTwoch (72): Liebe Brüder und Brüderinnen!

Ein Dialog: „Wat hadde Duden da?“ „Dem seine neueste Auflage…“ Die 26. Ausgabe des Dudens erschien am 4. Juli. Das war sicherlich zufällig. Am 4. Juli feiern US-Amerikaner ihren Unabhängigkeitstag. Und ich ab sofort den vom guten Deutsch. Mir schwante schon nichts Gutes, als ich tags zuvor Marc Reichweins Beitrag über die Duden-Neuauflage in der „Welt“ las. Trotzdem konnte ich nicht widerstehen und kaufte mir vorigen Samstag für 24,99 Euro das gelbe Elend. Ich tat das, obwohl ich schon vor […]


Das Wort zum MUTwoch (71): Relativität der Zeit

„Wenn wir zu schnelllebig sind, werden wir keine Spur hinterlassen.“ Der das sagte, ist Volker Herre, Fotograf aus Stralsund. Einer, der mit seiner Camera obscura die Relativität der Zeit sichtbar macht. Einstein hätte seine Freude an dem Lichtbildner und seiner Lochkamera gehabt. Der griechische Philosoph Aristoteles (384-322 v. Chr.) gilt als deren Erfinder: Bei einer Sonnenfinsternis sah er vielfache Abbilder der Sonne im Baumschatten. Er mutmaßte, sie wären durch kleine Löcher in den Blättern entstanden. Und so einfach ist es […]