Durch den Wulff gedreht

Tja. Habe ich mich also geirrt. Geirrt, weil ich dachte, der smarte Niedersachse, dieses Schaf im Wulffspelz, marschiert durch. Gleich im ersten Anlauf. Aber da habe ich wohl den herrschenden Wahnsinn unterschätzt. Das morbide Geflecht aus machtgeilen Männern: Jenen, die tun, als habe ihnen Angie die Eier höchstpersönlich abgeschnitten.


„Sire, gebt Visionen!“

Wir brauchen keine Visionen. Wir brauchen mehr Verantwortung.“ Das sagte Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt in einem Fernsehinterview des ZDF-Infokanals, das heute (28. Juni) ausgestrahlt wurde. Ich habe genau hingehört, was er davor und was er danach sagte. Es bleibt aber dabei: Schmidts erste Aussage ist falsch. Es sind gerade jene Visionen, die uns derzeit fehlen. Schmerzlicher noch als der Mangel an Verantwortung ist die Abwesenheit von Visionen. Saint-Exupéry lässt den kleinen Prinzen sagen: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle […]


Klug-Scheißerei (4): Katharina die Große

Heute vor 248 Jahren bestieg Katharina II., genannt auch die Große, den russischen Zarenthron. Zuvor hatte sie ihren Gatten, Peter III., gestürzt. Mit dem war Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg (meist auch Sophie oder Sophia von Anhalt-Zerbst genannt) seit 1745 verheiratet. Die in Stettin Geborene leitete mit der Palast-Revolution eine der glanzvollsten Zeiten der russischen Geschichte ein. Peter III. hatte erst im Dezember 1761 den Thron bestiegen, nachdem seine Mutter Elisabeth gestorben war. Er floh zunächst, kam dann in […]


Ein blindes Huhn …

Da haben wir’s! Die Rache für Scappa Flow und Wembley: „There were shades of 1966, when Geoff Hurst’s second goal in the final bounced down off the crossbar.“ So steht es kurz nach Abpfiff auf der Homepage von „The sun“ – noch erstaunlich sachlich. Denn ich bin aufs deutsch-englische Schlagzeilen-Duell morgen gespannt: „Sieg geil!“ vs. „Nazis last weapon strikes back“ Armer Jorge Larrionda! Eigentlich zählt der 42-jährige Schiedsrichter aus Montevideo zu den ganz ausgebufften, als sachlich, kompromisslos; zur Marke „Hart, […]


„Herr Goebbels“

Gelegentlich schrieb ich schon darüber, dass ich meinem Freund Maik S. einen Gefallen tue. Einen publizistischen. Ich kolumniere in seinem „Oscar am Freitag“. Das tat ich auch diesmal unter dem sicherlich provokanten Titel „Reichsparteitag“ (kann man auch hier im Blog nachlesen). Wie das bei Kolumnen üblich ist, ziert sie mein Konterfei. Aus Eitelkeit allemal. Mehr aber noch aus meinem Selbstverständnis, dass der, der sie liest, sich auch ein Bild von dem machen sollte, der sie absondert. Einen gewissen Wiedererkennungseffekt in […]